Kachelofen Lexikon by DKOB
ANHEIZKLAPPE
Eine „Kurzschlussklappe“ für einen kürzeren Rauchgasweg nennt man Anheizklappe. Speziell bei keramischen Zügen von Kachelöfen sind passende Nachheizflächen für den optimierten Wirkungsgrad willkommen.
Um Heizgase aus dem Feuerraum durch diesen langen Weg zu ziehen, kann es bei schlechter Witterung vorkommen, dass der Schornstein nicht stark genug ist. Der Kachelofen qualmt und zieht nicht. Man schafft eine Abkürzung welche mit der Anheizklappe – gibt es als Handklappe oder auch automatisch gesteuert durch einen kleinen Elektromotor – auf oder zu geschaltet werden kann.
Ist der Schornsteinzug aufgebaut, wird diese Klappe wieder geschlossen und die Rauchgase gehen ohne Probleme den längeren Weg.
AUSSENLUFT
Niedrigenergiehäuser sind neue, dicht gebaute Häuser, welche die notwendige Verbrennungsluft nicht mehr über die Raumluft – Frischluft kann nicht mehr über undichte Fenster und Türen nachströmen – beziehen können. Klima- und Lüftungsgeräte können ebenso den Betrieb eines Kachelofens stören.
Die Verbrennungsluft wird in diesem Fall durch einen Luftkanal direkt dem geschlossenem Holzfeuerraum zugeführt.
BRENNHOLZ
Nur unbehandeltes und trockenes Scheitholz eignet sich für einen Kachelofen. Beim Verheizen von imprägnierten und lackierten Hölzern, sowie Abfall entstehen gesundheitsschädigende und giftige Dämpfe und Abgase. Wird Brennholz mit über 20% Wassergehalt verwendet, sinkt nicht nur der Heizwert, sondern auch die Nachbarschaft wird durch unangenehme Gerüche belästigt.
Faustregel: Brennholz in kleine Scheite spalten, schlichten und 2 Jahre luftgetrocknet unterm Dach lagern. Den höchsten Heizwert erzielt man, wenn man sein Brennholz 3 bis 5 Tage vorher neben dem Kachelofen lagert.
BRENNRAUM
Im Brennraum entstehen Temperaturen bis zu über 1000 Grad Celsius. Er sollte mechanisch und thermisch gut durchdacht sein, da es der am meisten belastete Bauteil eines Kachelofens ist.
Bis zu 50% der freigesetzten Energie und Wärme wird beim Kachelofen über den Brennraum abgegeben.
Ein zu langer Anheizvorgang sollte beim Kachelofen vermieden werden. Es sollte schnell zu zündfähigen Temperaturen über 600 Grad Celsius angeheizt werden.
DROSSELKLAPPE
Für ein schönes Flammenbild, optimalen Schornsteinunterdruck und Wirkungsgrad ist die Drosselklappe ein notwendiges Zubehör beim Kachelofen. Vor dem Schornsteineintritt verbaut man die Drosselklappe mit Bedienelement.
FEUERTISCH
Als Feuertisch bezeichnet man die meist freitragende Bank vor dem Sichtfenster. Dieser ist keramisch ausgeführt und dient als Funkenschutz beim nachlegen des Brennstoffes.
FOSSILE ENERGIE
Vor Jahrmillionen aus Biomasse entstandene Energievorräte nennt man Fossile Energie. Die Nutzung dieser Energie hat zeitliche Grenzen. Es wird zu einer starken Verteuerung in den kommenden Jahren kommen.
Was von der Natur über Hunderte Millionen von Jahren erzeugt und in sich gespeichert wurde, wird heute in einem Jahr abgebaut. Die Fossile Energie wird regelrecht geplündert. Fossile Energie wird nur abgebaut. Man berechnet nur den Preis für den Abbau und den Transport. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energie sollen fossile Energieträger mit der Zeit ersetzt werden.
FÜLLMENGE
Die Füllmenge sollte immer mit dem Feuerraum und dem dazugehörigen System abgestimmt werden. Zu große oder zu kleine Füllmengen verschlechtern die Qualität des Abbrandes und der Wirkungsgrad vermindert sich.
Das Holz sollte immer locker im Feuerraum des Kachelofens aufgerichtet werden, so dass es rundum ausgasen kann.
GLASKERAMIK-SCHEIBE
Die Scheibenfläche bei einem Kachelofen ist überlegt auszurichten. Sie ermöglicht den Blick auf das Feuer. Durch eine hohe Oberflächentemperatur – bis zu 400 Grad Celsius – der Scheibenfläche erreicht man eine hohe Strahlungsleistung und eine hohe Wärmeabgabe in den Raum. Glaskeramik-Scheiben sind aus hochhitzebeständiger, transparenter Keramik.
GLUT
Wenn sich alle chemischen Verbindungen aufgelöst haben bzw. ausgegast worden sind, bleibt die Glut im Kachelofen übrig.
GUSSEISEN
Gusseisen ist eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung mit hohem Kohlenstoffgehalt (> 2,06 %), der diesen Werkstoff von Stahl unterscheidet. Durch geringe Ausdehnung und Spannung ist Gusseisen für langlebige Bauteile bestens geeignet.
HEIZKAMIN / KAMIN
Ein Heizkamin ist eine geschlossene Feuerstelle, welche direkt an den Schornstein angeschlossen wird. Der Schornsteinquerschnitt sowie der Luftbedarf sind in diesem Fall deutlich auf ein Normalmaß reduziert. Über die Wärmeabgabe des Feuerraums und die Strahlung der Scheibe kommt die Heizwirkung meist als Warmluft in den Raum.
HEIZLEISTUNG
Die Heizleistung wird in kW angegeben. Diese angegebene Leistung kann bis circa 1,5 Stunden bereitgestellt werden. Es gibt jedoch große Unterschiede in Bauart und Bedienaufwand.
Der Speicherofen oder auch Kachelofen wird für die gewünschte Heizleistung entweder 1-mal mit circa 20 kg Holz oder 2-mal mit circa 10 kg Holz gefüllt. Man erzielt damit eine mittlere Wärmeleistung von 3 kW für circa 24 Stunden. Um mit einem Kamin- oder Warmluftofen eine gleichmäßige, mittlere Heizleistung von 3 kW über 24 Stunden zu erreichen, muss man den Ofen 10-12 mal am Tag mit 2 kg Holz befüllen. Über die Brennstoffmenge bestimmt man somit die Heizleistung, über die Aufgabenintervalle wird die gewünschte Heizleistung geregelt.
1 kg Holz hat die Energiemenge von ca. 4 KWh. Den tatsächlichen Effekt beeinflusst man mit dem gewählten Wärmeabgabesystem.
Schnelle und hohe Heizleistung erreicht man mit einem flinken System. Gestreckte und dafür geringe Leistungsabgabe mit einem trägen System.
HEIZWERT
Der Heizwert ist die bei einer Verbrennung maximal nutzbare Wärmemenge. Verschiedene Holzarten unterscheiden sich hierbei relativ wenig voneinander. Zwei Jahre trocken gelagertes Laubholz erzielt einen Heizwert von 4,1-4,2 kWh/kg. Zwei Jahre trocken gelagertes Nadelholz erzielt einen Heizwert von 4,4-4,5 kWh/kg.
Brennholz - Scheitholz wird in der Praxis in Kubikmeter gekauft. Frisch geschlagenes Scheitholz hat nur circa den halben Heizwert gegenüber dem gut gelagerten Scheitholzes.
HOLZ
Als vielseitiger, insbesondere aber nachwachsender Rohstoff ist Holz bis heute eines der wichtigsten regenerativen Brennstoffe. Holz ist CO2 neutral!
HOLZPELLETS
Holzpellets sind ein reines Naturprodukt, sie werden in großen Sägewerken als Nebenprodukt hergestellt und sind über den Brennstoffhandel zu beziehen. Sie bestehen aus unbehandelten, gepressten Holzresten und dürfen keine Fremdstoffe oder Bindemittel enthalten.
Bei der Verwendung von Holzpellets in automatischen Pelletanlagen, wie das Pelletmodul, dürfen nur Holzpellets mit entsprechend angeführten Eigenschaften verwendet werden, da sonst die Funktion des Gerätes nicht gewährleistet werden kann.
HYPOKAUSTENOFEN
Ein großflächiger Strahlungsofen in der Bauart eines Kachelofens. Diese Technik verwendet man bei sehr großen oder komplizierten Ofenformen, welche nicht mit einer normalen Heizgasführung erreicht bzw. beheizt werden können. Die Bauweise kann als Warmluftofen oder als Kombiofen ausgeführt werden. Innerhalb einer Ofenhülle wird Warmluft oder Strahlungswärme erzeugt, welche aber nicht als warme Luft offen in den Raum geblasen wird. Vielmehr zirkuliert sie durch eine ausgeklügelte, natürliche Thermik innerhalb der geschlossenen Ofenkonstruktion. Die heiße Luft, welche im inneren des Ofens zirkuliert, wird über die Ofenoberfläche als Strahlungswärme abgegeben.
KACHELOFEN
Der Kachelofen wird nur von Spezialisten angeboten. Seine Oberfläche besteht meistens aus glasierter Keramik und er gilt als oberste Stufe der Holzofenbauarten. Der klassische Kachelofen ist immer eine geschlossene Feuerstelle und wird heute auch mit Sichtscheibe angeboten. Die heißen Rauchgase des Feuerraumes werden optimal ausgenutzt. Beim Kachelofen sind alle Wärmeabgabesysteme und Funktionalitäten möglich.
KACHELOFEN WASSERFÜHREND
Vereint Strahlungswärme und Warmwassererzeugung in einer geschlossenen Feuerstätte.
Wasserführende Kachelöfen gibt es mit fester oder variabler Wärmeverteillung von Ofenleistung und Wasser. Einen Teil der Energie verwendet man für die Erwärmung des Heizungswassers und unterstützt somit die Zentralheizung. In einem Pufferspeicher wird die entstandene Energie gespeichert und bei Bedarf abgerufen. Die restliche Energie wird zum Aufheizen einer Nachheizfläche, meist in Form eines keramischen Zuges, genutzt. Über Strahlungswärme, eines keramischen Zuges sowie der Sichtscheibe erfolgt die Wärmeabgabe an den Raum. Wichtig bei der Wahl des Heizeinsatzes ist das Verhältnis von Wasser- und Ofenleistung mit dem Bedarf des Gebäudes abzustimmen.
KAMIN WASSERFÜHREND
Ist eine direkt an den Kamin angeschlossene, geschlossene Feuerstätte mit einer großformatigen Sichtscheibe. Ein Teil der entstehenden Energie wird zur Erwärmung des Heizungswassers genutzt und unterstützt somit die Zentralheizung. Man kann unter zwei Ausführungen wählen. Zum einen den direkt auf den Gerätekorpus aufgesetzten, nachgeschalteten Kesselaufsatz mit integrierter Wärmetauscherfläche oder dem kompletten Kesselgerät. Dort ist zusätzlich der gesamte Brennraum mit einem Wassermantel umgeben. Die anteilige Wasserleistung ist bei dieser Variante entsprechend höher. Die beim Abbrand entstehende Energie kann mit Hilfe eines Pufferspeichers gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden. Das Verhältnis von Wasser- und Ofenleistung muss bei der Wahl des Heizeinsatzes mit dem Bedarf des Gebäudes abgestimmt werden. Über die Strahlung der Sichtscheibe und bei Geräten mit einem Kesselaufsatz, auch über dem Gerätekorpus, erfolgt meist die Wärmeabgabe als Warmluft an den Raum.
KERAMISCHE ZÜGE
Aus Schamotteplatten gemauerte Rauchgaskanäle im Speicherblock eines Ofens, welche vom Kachelofenbauer genau berechnet und exakt zwischen Feuerraum und Schornstein abgestimmt sein müssen, bezeichnet man als Keramische Züge. Diese Züge dürfen nicht zu lang oder zu kurz sein und sie dürfen auch nicht zu viel Widerstand für den Unterdruck des Schornsteins darstellen. Die Rauchgasse dürfen nicht zu heiß oder zu kalt in den Schornstein gehen. Beispiel: Ein Speicherofen mit einem Füllraum für circa 10kg Holz wird mit einer Speichermasse von circa 500-750 kg gebaut.
KESSELLEISTUNG
Eine Kesselleistung wird bei Scheitholz-Systemen meist nur in Intervallen mit größeren Leistungsspitzen erzeugt. Für die sinnvolle Nutzung der Kesselleistung wird ein ausreichend großer Pufferspeicher empfohlen.
KESSELTECHNIK
Die Energie der Heizgase sowie die Feuerraumstrahlung können bei Holzofensystemen über Kesselflächen direkt einer Zentralheizung zugeführt werden. Kesselflächen, welche indirekt beheizt werden und die Wärme über eine Schamotteschicht aufnehmen, sind wartungsfrei. Sie müssen nicht gereinigt werden. Wenn die Wärmeübertragung bei Kesselflächen durch vorbeistreichende Heizgase direkt erfolgt, sind die Ablagerungen über die Reinigungsöffnung regelmäßig zu entfernen.
KOMBIOFEN
Der Kombiofen wird in der Kachelofen-Bauart gebaut und ist eine Kombination zwischen Warmluftofen und Speicherofen. Warmluft wird wie in einem Warmluftofen in einem freistehenden, gusseisernen Feuerraum erzeugt, die Heizgase werden jedoch in einen Speicherblock wie beim Grundofen geschickt. Mit einer kurzen Aufheizzeit kann eine langanhaltende Strahlungswärme erreicht werden. Individuell nach Kundenwunsch wird die Aufteilung von Warmluft- und Strahlungsanteil umgesetzt.
NACHHEIZFLÄCHE
Um die im Heizgas enthaltene Energie optimal zu nutzen, benötigen Systeme mit hohem Wirkungsgrad nach dem Brennraum noch Flächen, welche die Wärmeenergie aufnehmen und langsam und zeitverzögert an den Raum bzw. in das Heizwasser abgeben. Sind bei Holzöfen die Nachheizflächen zu klein, mündet das Rauchgas mit zu hoher Abgastemperatur im Schornstein.
Der gewünschte Wärmeeffekt wird mit der Wahl des Nachheizflächensystems bestimmt: Metallische Oberflächen für Warmluft, keramische Nachheizflächen für Speicherung und zeitverzögerte Abgabe von Strahlungswärme und Kesselflächen für Heizwassererzeugung.
OFENSTEUERUNG
Den sauberen und komfortablen Betrieb eines Holzofens erreicht man mit einer Ofensteuerung. In den jeweiligen Abbrandstufen wird die richtige Verbrennungsluftmenge zugeführt und dadurch der Wirkungsgrad und das Emissionsverhalten optimiert.
OFFENER KAMIN
Ein offener Kamin ist eine Feuerstelle, welche meistens handwerklich gemauert und direkt an den Kamin angeschlossen ist und nicht vorrangig zur Beheizung eines Raumes dient. Um Funkenbildung zu vermeiden werden hier trockene Harthölzer wie Birke oder Buche zur Beheizung empfohlen. Auf die exakte Abstimmung zwischen Feuerraumöffnung, Schornsteinquerschnitt und Höhe ist für die einwandfreie Funktion unbedingt zu achten. Eine offene Feuerstelle darf nur dann eingebaut werden, wenn genügend Verbrennungsluft zur Verfügung steht.
OFENKACHEL
Bei Ofenkacheln handelt es sich um spezielle keramische Massen, welche den Wärmedurchfluss gleichmäßig steuern, denn die Oberfläche darf nicht zu heiß werden. Ofenkacheln sind die optische Hülle eines Kachelofens, mit ihnen wird die Architektur des Kachelofens bestimmt.
OPTIMIERTER ABBRAND
Für den optimierten Abbrand ist die Konstruktion des Holzfeuerraumes von großer Bedeutung. Füllmenge und Verbrennungsluft müssen aufeinander abgestimmt sein und eine Durchmischung der Heizgase bei einer Mindesttemperatur von 600 Grad Celsius muss gewährleistet sein.
PUFFERSPEICHER
Zu viel freigesetzte Energie wird vom Speichermedium aufgenommen und kann von dort wieder gezielt abgerufen werden (isolierte Wassermenge ) oder nur unkontrolliert verzögert werden (keramische unisolierte Speichermasse). Ein Pufferspeicher kann ein fester Massekörper oder auch ein isolierter Wasserbehälter sein.
PUTZFLÄCHEN
Kachelöfen oder Kaminöfen können auch mit verputzten Schamottesteinen als Sichtflächen aufgebaut werden. Dazu muss die Ofenhülle aber frei stehen, es dürfen keine unterschiedlichen Spannungen beim Aufheizen entstehen. Durch Eisenteile oder dem fest anliegenden Speicherblock auf der Ofenhülle werden Spannungen weitergegeben und Risse können entstehen. Diese Anlagen müssen regelmäßig neu gestrichen werden, da sich hier Spuren von Rauch und Staub leicht absetzen. Man kann zwischen verschiedenen Arten von Spezialputz bis hin zum Glattspachtelputz wählen.
REGENERATIVE ENERGIE
Sonnenenergie oder auch Biomasse bezeichnet man als erneuerbare Energie oder auch als Regenerative Energie. Brennholz gehört zu den erneuerbaren Energiequellen, ist regional und hat keine langen Transportwege.
SCHAMOTTE
Wird im Ofenbau für den Feuerraum und als Speichermasse verwendet. Ist ein feuerfester Werkstoff, der auch mechanisch gut belastbar ist. In Dichte und Temperaturbeständigkeit gibt es Qualitätsunterschiede.
SCHORNSTEIN
Um die im Feuerraum entstehenden Heizgase nach außen zu befördern, benötigt dieser Feuerraum einen Mindestunterdruck (Saugzug). In einem genauen Verhältnis steht der Schornsteinquerschnitt zur wirksamen Höhe. Sie bekommen genaue Berechnungen in ihrem Fachbetrieb. Eine Mindestschornsteinhöhe von 4,5 Metern gilt als Faustregel für den problemlosen Betrieb.
SCHORNSTEINEINZUG
Der Schornsteineinzug ist ein wichtiger natürlicher Unterdruck, welcher durch die Differenz zwischen Außentemperatur (Schornsteinkopf) und Raumtemperatur (Schornsteineintritt) entsteht. Da es im Normalfall innen deutlich wärmer als außen ist, entsteht eine Thermik oder Druckdifferenz (Strömung), welche von unten nach oben geht. Die Rauchgase gelangen mit der Strömung nach außen. Kann der notwendige Zug oder Unterdruck durch zu großen Wiederstand zwischen Feuerraum und Kamineintritt nicht bis zum Feuerraum ankommen, entsteht Qualm, der in den Raum austritt. Mögliche Ursache kann ein zu langer keramischer Zug sein. An warmen Sommertagen kann die Thermik auch umgekehrt laufen. Es entsteht anstelle eines Unterdrucks ein Überdruck. Der Schornsteinkopf wird von der Sonne aufgeheizt, somit ist die Schornsteinmündung wärmer als der Eintritt in den Wohnraum. Um die Strömung wieder umzukehren, hilft oft nur das verbotene Aufheizen am Schornstein/Reinigungsverschluss mit einem Papierfeuer.
SCHWELBRAND
Durch ungeeignete Brennstoffe oder durch Drosseln der Verbrennungsluft entsteht eine unvollständige Verbrennung, auch Schwelbrand genannt. Es kommt zu keiner Zündrektion durch die freigesetzten Gase, wobei diese auch nicht genutzt werden können. Unverbrannte Kohlenwasserstoffe und polyzyklische Aromate entstehen, welche sich in der näheren Umgebung des Hauses absetzen.
SPECKSTEIN
Wird gerne als Speichermasse verwendet. Ist ein Naturstein mit einer sehr hohen Rohdichte, leider aber nur in Grau erhältlich. Man hat die Möglichkeit Speckstein zu verputzen oder zu verblenden
SPEICHERKACHELOFEN – GRUNDOFEN
Es wird in einem gemauerten Feuerraum geheizt, wobei die dort entstehende Energie verzögert über Stunden als milde Strahlungswärme über seine Oberfläche wieder an den Raum abgegeben wird. Bei der Planung wird die Heizleistung über die Ofenoberfläche und Oberflächentemperatur bestimmt. Das Gewicht des Ofens beeinflusst die Speicherleistung.
SPEICHERKAMIN
Die Heizgase aus dem geschlossenen Feuerraum werden nicht direkt in den Rauchfang geschickt. Sie heizen einen keramischen Speicher auf, der die Wärme, auch wenn das Feuer aus ist, noch über Stunden als Strahlungswärme abgibt. Man erreicht mit dieser Bauweise den höchsten Wirkungsgrad bei Kaminen. Der Speicherkamin hat meist eine mit Keramikglas geschlossene Feuerstelle.
SPEICHERMASSE
Momentan nicht benötigte Energieträger werden aufgespeichert und bei Bedarf wieder verteilt. Das keramische Zugsystem wird beim Kachelofen als Speichermasse eingesetzt. Die Wärme wird verzögert an den Aufstellungsraum wieder abgegeben. Die Standardlösung beim Heizungsbau ist der isolierte Pufferspeicher bei Kesselgeräten. Das beim Abbrand überschüssig erzeugte Heizwasser wird zwischengelagert und bei Bedarf über das Heizungssystem in die einzelnen Räume transportiert.
STAHLBLECH
Wird für Kaminkasetten und Kaminöfen verwendet. Ist ein leicht zu bearbeitender Werkstoff.
STRAHLUNGSWÄRME
Typische Vertreter für Strahlungswärme sind Kachelöfen und Kaminöfen. Hier steht meistens genügend Masse zur Verfügung um langanhaltende milde Strahlungswärme über längeren Zeitraum zu erzeugen. Strahlungswärme erwärmt nicht die Luft, sondern nur Körper auf die sie trifft. Als Strahlungswärme bezeichnet man Wärmestrahlen bzw. die langwelligen Infrarotstrahlen von aufgeheizten Massekörpern. Der beste Vergleich mit Strahlungswärme ist die Wärmestrahlung der Sonne. Dort wird das höchste Wärme-Wohlbefinden erreicht. Eine Oberflächentemperatur zwischen 40-65 Grad Celsius wird am angenehmsten empfunden. Bei heute üblichen großen Keramikscheiben wirkt die Wärmestrahlung dagegen als harte Punktstrahlung von 200-400 Grad Celsius und sollte nicht direkt auf den Sitzbereich gerichtet sein.
VERBRENNUNGSLUFT
Für einen hohen Wirkungsgrad und geringe Emissionen ist die exakte Einstellung der Verbrennungsluft maßgeblich verantwortlich. Nach erfolgtem Abbrand muss die Verbrennungsluft ganz geschlossen werden, da sonst die Wärme wieder durch die weiter durchströmende Raumluft über den Kamin austritt.
WÄRMEBEDARF
Wird in kW angegeben und sagt aus wie viel Energie stündlich zugeführt werden muss, um eine gewünschte Raumtemperatur zu halten. Beispiel: Besteht ein Wärmebedarf von 3 kW, so müssen jede Stunde 3 kWh zugeführt werden, um den gewünschten Heizeffekt zu erreichen.
WÄRMEÜBERTRAGUNG
Man unterscheidet zwischen flinken Wärmetauschern (metallische Flächen), welche die Wärme schnell ableiten und trägen Wärmeleiter (keramische Massen wie Schamotte). Energie wird dabei durch Abstrahlung der Verbrennungszone übertragen.
WARMLUFT
Kühle Raumluft wird an heißen Oberflächen erwärmt. Typisch bei Warmluftkachelöfen, Heizkaminen und Kaminöfen. Die Raumluft wird nach dem Warmluftprinzip im Umwälzverfahren erwärmt. Vorsicht, die Gefahr eines Überheizens der Räume ist groß.
WARMLUFTKACHELOFEN
Die im Feuerraum freigesetzte Energie wird sofort in Heizleistung umgesetzt. Ein freistehender gusseisener Heizeinsatz mit danebenstehender, metallischer Nachheizfläche wird in der Ofenhülle aufgestellt, an dem sich die Raumluft erwärmt und als Warmluft über Gitter in den Raum austritt.
WIRKUNGSGRAD
Als Wirkungsgrad wird das Verhältnis zwischen freigesetzter Energiemenge und der dem Raum zugeführten Wärmemenge bezeichnet. Beispiel: Bei der Verbrennung von 10kg Holz wird eine Energiemenge von 40 kWh Energie freigesetzt – hat die Anlage einen Wirkungsgrad von 85%, so werden 34 kWh dem Raum zugeführt.
Der Wirkungsgradverlust setzt sich aus Abgasverlust und Unverbranntem (bei einer unvollständigen Verbrennung) zusammen. Je höher man mit der Abgastemperatur in den Schornstein geht, desto weniger kann dem Raum zugeführt werden – eine Mindesttemperatur ist jedoch notwendig damit der Kamin funktioniert. Einen Wirkungsgrad von über 90% erreicht man bei guten Kachelöfen. Heizkamine und Kaminöfen erreichen immer noch einen Wirkungsgrad von über 80%. Offene Kamine haben nur noch einen Wirkungsgrad von 10-20%.
ZÜNDHILFEN
Es sollte sich so rasch wie möglich ein kräftiges Holzfeuer entwickeln. Natürliche Anzündhilfen, welche aus Paraffin getränkten Weichholzfasersteifen bestehen, eignen sich als Zündhilfen. Ebenso funktioniert kleingespaltenes Holz, welches aufgeschichtet wird. Auf Papierabfälle und Zeitungen sollte jedoch verzichtet werden.